Gérman Toro Pérez

• Microstudies

Generative composition environment, 2013.

Commissioned by Gerhard Eckel and Florian Dombois for the symposium "Mind the Gap!", University of Music and Performing Arts Graz, March 2013.

 

•Ascending/dissolving

for 33 loudspeakers, 2013, 25' ca.
First performance: „KUG/MUMUTH, Ligeti Hall“, Graz, March 8. 2013


english

Microstudies are pre-musical sequences of sound events. They can be combined to generate compositions and installations or be used for experimental work. They are currently based on three engines for sound generation conceived in view of the specific spatial behavior of the sounds they produce:

– Impulse engine
– Additive synthesis engine (distractor 1)
– Noise engine (distractor 2)

Each microstudy consists of a single data-generating algorithm for a given engine. It generates a theoretically endless, always changing sequence of single sound events. The effective length of a microstudy is defined by the number of sound events it produces. A composition is defined in a text file containing a certain sequence of microstudies and the number of sound events they generate for a given venue. There are no restrictions concerning the order in which microstudies are being played. They can be combined simultaneously. A theoretically endless number of further microstudies can be written.

Ascending/dissolving is the title of the composition presented at the Symposium "Mind the Gap!" at the Ligeti Hall of the University of Music and Performing Arts Graz on March 8. 2013. It was composed using an auralisation software that allows for a binaural simulation of the predefined 33-Loudspeaker array and the acoustic response of the room. This software was written by Martin Rumori.

The piece explores the specific spatial qualities of the site in a multiperspective situation, in which the sound image heard at a certain position is different but equally valid to every other. The sounds are generated in the very moment they are heard and no repetition of the same constellation of sound events is statistically possible. The main intention of the piece is the exploration of musical situations open to the emergence of the unforeseen.

Ascending/dissolving, binaural rendering: please use headphones

For further information see Research Catalogue

 

• Rothko IV

Stereo, 13’, 2008

First performance: „Neue Musik in der Ruprechtskirche“, Vienna, 19. Okt. 2008



english

From the perspective that time has give us on his whole work, Rothko appears to me as an Artist who followed over the years a path towards abstraction to express the fullness of his subjects through space and color in a deep personal way, independent from daily ephemeral necessities of art business.

In Rothko’s work what is been shown acts likewise than what remains concealed. Form and color language rise from the reflection about his subjects: the Greek myths, the origin of tragedy, the structure of the psyche, the surrealism, the fresco paintings from Fra Angelico, etc. Those are not aesthetical end in itself. That, what after slowly distillation remains, contains the essence of its origin. Not only that, what is being seen is thus present but also that, what became outward dispensable.

Rothko IV defines a clear syntax based on composition models that combine continuous and discontinuous elements. Discontinuous elements have the quality of recognizable sound objects that are combined in sequences leaving open spaces to perceive the sounds behind. Continuous sounds appear as surfaces and as a fluctuation processes. The piece is a further attempt to approach the idea of space as a superposition of layers that enter and leave the sound space covering and discovering further sound layers existing in the background and suggesting a process that continues beyond the limits of conscious perception.


deutsch

Elektroakustische Komposition, 2-Kanal, 13’, 2008

Aus der Perspektive, die uns die Zeit über sein Gesamtwerk ermöglicht hat, scheint mir Rothko insgesamt als ein Künstler, der, ungeachtet der Bedürfnisse eines von täglichen Schlagzeilen lebenden Kunstbetriebes, in einem langsam über Jahre vollbrachten Tiefgang zur Reduktion, die Fülle seiner Hauptthemen in unmissverständlicher und höchst eigenständiger Art in Raum und Farbe umsetzte. Bei Rothko wirkt gleichermaßen das, was sich unmittelbar zeigt wie das, was verborgen bleibt. Form- und Farbsprache entspringen aus der Reflexion über seine Gegenstände, die griechischen Mythen, der Ursprung der Tragödie, die Struktur der Psyche, der Surrealismus, die Freskenmalerei des Fra Angelico, etc. Sie sind nicht ästhetischer oder ästhetisierender Selbstzweck. Das, was nach langsamer Destillierung übrig bleibt, beinhaltet das Wesen alldessen, von dem es herrührt. Nicht nur das, was man sieht, ist dann enthalten, sondern auch das, was äußerlich entbehrlich geworden ist.

Rothko IV definiert eine klare Syntax basierend auf Modellen, die kontinuierliche und diskontinuierliche Elemente verbinden. Diskontinuierliche Elemente erscheinen als Objekte, die in den Hörraum eintreten und ihn wieder verlassen. Kontinuierliche Elemente bilden Schichten aus Klangflächen und fluktuierenden Klängen. Das Stück ist ein weiterer Versuch, Raum durch Tiefenwirkung zu gestalten, als Überlagerung von Klangereignissen, die das Hörfeld bedecken und wieder freilegen und dadurch weitere im Hintergrund existierende Schichten hörbar machen. Das suggeriert einen Prozess, der jenseits bewusster Wahrnehmung weiter geht.


 

• Tramas: Bogotá 2003

Music to „El Nudo“
Experimental video about the city of Bogotá
Stereo, 42’, 2004 (see: Multimedia / Film)


Ausgangspunkt der Arbeit sind ca. 16 Stunden Aufnahmematerial, das in Zusammenarbeit mit dem Tonmeister Cesar Salazar, mit Hilfe von 2 DAT-Aufnahmegeräten und diversen Mikrophonen während 3 Wochen in Bogotá im April 2003 für dieses Projekt gesammelt wurde. Die Aufnahmen wurden aus der Perspektive von 5 vordefinierten, virtuellen „Personen“ gemacht, die jeweils einen Raster der Stadt zu einer bestimmten Tageszeit durchlaufen und dadurch eine „Sicht“ der Stadt darstellen:

1. Der Mensch: Eisenbahnkorridore: Abend
2. Der Vogel: Grüne Wege, Hochlandgipfel am östlichen Stadtrand, Parks: Sonnenaufgang, Morgen
3. Der Frosch: Bäche, unterirdische Kanäle, Sumpfgebiete: Sonnenuntergang
4. Der Hund: Straßennetz: Mitternacht
5. Der Teufel: Hochspannungsnetz, Umspannwerke: Uhrzeit unbestimmt

Das Klangmaterial wurde in der Folge mit Hilfe von verschiedenen digitalen Klangverarbeitungsverfahren wie Resonanzfilterung, spektrale Filterung, Kornsynthese und spektrale Multiplikation bearbeitet und montiert. Die Form stellt einen langsamen Beschleunigungsprozess, ausgehend von quasi statischen Klangtexturen im ersten Teil bis hin zu schnelleren, dynamischen Entwicklungen im fünften Teil, dar. Dies spiegelt sich in der Dauer der einzelnen Hauptabschnitte deutlich wieder, die stets kürzer werden. Die fünf Hauptteile sind durch Überleitungen verbunden, wo hauptsächlich unbearbeitetes Material hörbar wird. Obwohl das ursprüngliche Klangmaterial nur selten erkennbar durchscheint, ist es dennoch stets präsent, bestimmt durchgehend die spektrale Färbung und prägt die rhythmische Textur der Musik mit.

Zeitablauf
Beginnzeit Dauer
[00:00] Einleitung [1:02]
[01:02] I. Teil: der Mensch [9:56]
[10:58] Überleitung [1:20]
[12:18] II. Teil: der Vogel [8:50]
[21:08] Überleitung [1:16]
[22:24] III. Teil: der Frosch [7:19]
[29:43] Überleitung [1:07]
[30:50] IV. Teil: der Hund [6:10]
[37:00] Überleitung [0:50]
[37:50] V. Teil: der Teufel [4:01]

Die im Rahmen des Projektes definierten virtuellen „Personen“ sind symbolisch beladen und beziehen sich direkt auf konkrete Aspekte der Stadt:

Der Mensch symbolisiert die Kunstfertigkeit
Im Verlauf von drei verschiedenen, angefangenen und nie vollkommen verwirklichten Stadtbauplänen von Bogotá (1933 von Karl Brunner, 1947 von Le Corbusier und 1959 von Diktator Rojas-Pinilla) wurde im Rücken der heutigen Stadt ein Stadtteil als Kern jener Stadt aus der Zeit der Republik (1810 - 1910) dem Verfall preisgegeben: „San Victorino“, „San Bernardo“ und „Santa Bárbara“. In diesen Stadtteilen ist die Person des Menschen inspiriert, der bis 1948 noch mit der Straßenbahn oder in den Vororten der Stadt mit der Schmalspureisenbahn gefahren ist, und dessen Spuren heute in Orten wie dem alten Cafe „St. Moritz“ oder der alten Einkaufspassage „Hernandez“ zu finden sind. Die Haupteigenschaft des Menschen ist die Kunstfertigkeit (Artificio) und die Farbe und Textur seiner Bilder sind die Farben der Nacht.

Der Vogel symbolisiert die Natur
Die Person des Vogels ist aus mehreren Arten zusammengestellt und erlaubt dadurch, ihm kontrastierende Symbole zu verleihen: die Blume und der Müll; das Leben durch den Kolibri, Bläuling, Kardinal und Grünfink, die in den Vorgärten und Höfen aus Stadtteilen wie „La Merced“, „Palermo“,„Nicolás de Federmán“, „Belalcázar“ und „Teusaquillo“ zu finden sind; der Tod durch den großen Rabengeier, den Sperber und den gelbköpfigen Adler, die sowohl die Müllplätze in der Stadt und die Ufer des Bogotá-Flusses als auch das Elend der Müllmenschen aus hoher Entfernung überfliegen. Die Haupteigenschaft des Vogels ist die Natur und seine Farben sind die Farben des Sonnenaufgangs, des Tages.

Der Frosch symbolisiert das Heilige
Bis zum XIX. Jh. waren die Sumpfgebiete des Hochplateaus von Bogotá das Bindeglied der Wasserstraße, welche die Flüsse aus den östlichen Bergketten mit dem Bogotá-Fluss im Nordwesten verband. Den Frosch als Teil des Ecosystems findet man heute noch in den verdrängten Sumpfgebieten und in vielen Kanälen.

Nach einer Chronik von Tomás Estevez und Adela Chacín, war das Hochplateau bevorzugter Ort für Austausch von Landwirtschaftsprodukten in der Zeit vor der Eroberung. Die Indianer kamen aus wärmeren Gegenden im Osten, überquerten das Ödland von Choachí und erreichten das Hochplateau über den „Boqueron“ entlang des Flusses San Francisco, im heutigen Zentrum von Bogotá. Andere kamen aus dem Westen, entlang des Bogotá-Flusses und wieder andere über das Ödland von Sumapaz.

Die Person des Frosches ist dadurch mit dem Indianer verbunden und sein Blick ist einerseits der Blick des Indianers, der das Hochplateau entlang der Flüsse erreicht, die heutige verbaute Stadt vorfindet, die unterirdisch weitergeführten Flüsse durch die Kanäle verfolgt und die begrabene Stadt, den geistig-synkretischen Unterbau der Stadt, Mischung aus Glauben und Aberglauben, findet. Diese verlorene Stadt ist die Stadt des Frosches und ist auch Symbol einer verlorenen Religiosität, in der die Natur, wie die von den spanischen Eroberern bewusst ausgerotteten Nussbäume, heilige Eigenschaften besaß. Anderseits erblickt der Frosch die Spiegelungen der Wasseroberfläche in den durch unkontrolliertes Wachstum der Stadt verdrängten Sumpfgebieten. Seine Zeit ist der Nachmittag.
Der Hund symbolisiert den Wahnsinn
Die Person des Hundes entstand aus der Beobachtung der ärmsten herumstreunenden Menschen in Bogotá und ihren Hunden, die seit Jahrzehnten als Bettler oder als Sammler von Zeitungspapier und leeren Flaschen mit ihren Seifenwagen ewige Bewohner der Straßen sind. Die Obdachlosigkeit in Bogotá ist durch eine extreme, unvorstellbare Verwahrlosung fast untrennbar mit dem Wahnsinn verbunden.

Die Person des Hundes symbolisiert den Obdachlosen, den Bettler, den Bedürftigen. Seine Sicht der Stadt ist durch eine spezifisch urbane Form von Wahnsinn geprägt. Seine Haupteigenschaft ist das Umherirren, seine Zeit ist die Mitternacht.

Der Teufel symbolisiert die Vielfalt
Die Schwierigkeit, das Symbol des Teufels isoliert von den anderen Symbolen zu finden ist gleichsam seine Haupteigenschaft. Beim Versuch, sämtliche im Laufe des Projektes gemachten Fotos in Raster aufzuteilen, zeigte sich, dass Bildelemente des Teufels in fast allen Fotos vorhanden waren. Die lebendige, wirkliche Stadt zeigte sich als unentwirrbares Aufeinandertreffen verschiedener Raster. Der Teufel ist deshalb das schwierigste Symbol weil seine Logik die Logik der Stadt selbst ist, nämlich seine Mehrdeutigkeit, die Vielfalt seiner Formen. In der Person des Teufels treffen alle anderen Personen zusammen. Er definiert sich mehr als Leitfaden bzw. Prozess statt als Zustand. Seine spezifisch moderne Eigenschaft ist die Allgegenwärtigkeit.


Insgesamt ist „el Nudo“ eine Reflexion über die zeitgenössische Stadt im Allgemeinen und über die Stadt Bogotá im Besonderen. Keine Geschichte wird erzählt. Es wird lediglich beobachtet und zugehört und das Ergebnis dieser Tätigkeit in Form von Bild- und Klangsequenzen, welche die Struktur der Stadt selbst bestimmt, festgehalten.


Excerpt, part IV, "the dog"


 

• Inventario I

for tape, 1999-2003, stereo, 8’30.

Commissioned by the IMEB, Institut de Musique Electroacoustique Bourges.
First performance: festival Synthèse Bourges 1999



english

Inventario I (Inventory I) was commissioned by the IMEB, Institut International de Musique Electroacoustique, Bourges and is dedicated to Françoise Barrière and Christian Clozier. Further compositions for piano and tape (Inventario II), and ensemble and tape (Inventario III) belong to a group of pieces dealing from changing perspectives with the structure of time experience and aspects of syntax like repetition, bound of small sound fragments to bigger structures and contrast between discreteness and continuity.

Those kinds of syntax are present in different time-levels of musical organization: texture of sound material, rhythm, sound sequences, order of parts. The continuity results out of the succession of single fragmentary elements, like the pieces of a mosaic building a new image. The technique used, (mainly sampling), reflect this thought in a similar way to the tape piece Estudio de ruidos y campanas (1996).

An important formal idea for the whole cycle is the list, the succession of elements sharing a special format. They may be logical structured or formalized like the alphabet, the numbers or the books of a library or extreme heterogeneous like the arbitrary succession of show windows in a street, the items of a shopping note, the order and content of phone calls, etc. For our perception possibly means this interruption, jump, cut but also variation, remembrance, fast change between parallel processes.

The material consists of natural sounds, piano and bell sounds, synthetic sounds and sounds from objects of sculptor Susanne Kompast in Vienna. The piece was composed during a stay at IMEB in February 1999 and revised 2003 at my private studio.


deutsch

elektroakustische Komposition
1999
revidierte Fassung, 2003
2-Kanal, 8’26
Technik: Sampling
Uraufführung der ersten Fassung: Festival Synthèse Bourges, 1999

Inventario (Inventur) I entstand im Auftrag der GMEB, Groupe de Musique Electroacoustique, Bourges und ist Françoise Barriere und Christian Clozier gewidmet. Eine weitere Komposition für Klavier und Elektronik Inventario II (1999 / 2003) und eine Komposition für Klavier, Harfe, Schlagzeug, Streicher und Elektronik Inventario III (1997 / 99) sind die übrigen Elemente einer Gruppe von Arbeiten, die Aspekte der Syntax wie Wiederholung, Gruppierung von kleinsten Klangfragmenten zu größeren Gestalten, den Gegensatz zwischen Punktuellem und Kontinuierlichem, sowie die Möglichkeiten des digitalen Speichermediums aus wechselnder Perspektive betrachtet.

Als wichtiger formstiftender Gedanke erscheint hier die Liste, die diskrete Reihung von Elementen, die heterogen oder verwandt sein können, aber immer ein gemeinsames Format teilen. Als menschliches Ordnungsprinzip erscheint sie in verschiedensten Formen: die Glasfenster einer Einkaufsstraße, die Eintragungen eines Einkaufszettels, die Blätter eines Fotoalbums; die Bibliothek, das Alphabet, die Zahlen.

Diese Art der Syntax äußert sich auf allen Ebenen der formalen Gestaltung: Klangstruktur, Motiv, Phrase, Formteil oder Abfolge der Formteile: Die zeitliche Kontinuität zeigt sich vorwiegend als Reihung einzelner diskreter, zum Teil fragmentarischer Elemente, die sich, wie Mosaiksteine, zu einem Gesamtbild fügen.

Das Klangmaterial setzt sich aus Umwelt-, Klavier- und Glockenklängen, sowie aus Klängen aus dem Atelier der Wiener Bildhauerin Susanne Kompast zusammen.

Die Komposition wurde im Studio der GMEB, Bourges im Februar 1999 produziert und im Februar 2003 im eigenen Studio revidiert.


spanish

Estreno: Festival Syntese Bourges, 1999

Inventario I fue compuesta por encargo del GMEB, Groupe de musique electroacoustique, Bourges y está dedicada a Françoise Barriere y a Christian Clozier. Otra composición para piano y electrónica Inventario II y una para piano, arpa, percusión y electrónica, Inventario III, son las demás partes de este grupo de trabajos que tratan desde diferentes perspectivas diversos aspectos de la síntaxis musical tales como repetición, reagrupación de fragmentos mínimos en unidades mayores, contraste entre lo puntual y lo continuo así como aspectos del medio electroacústico.

El elemento formal básico es la lista, la sucesión de elementos que talvez puedan ser heterogéneos o puedan seguir algún orden, pero que siempre comparten un mismo formato. Este tipo de orden humano se observa en múltiples formas: la sucesión de vitrinas de una calle, las hojas de un album, el orden de una biblioteca, los nombres de un directorio que representan la sucesión de destinos disímiles. En este contexto el medio electroacústico juega un papel importante por su capacidad grabar, reproducir y editar material que puede provenir de contextos muy diferentes. Esto significa el paso abrupto de una cosa a otra, una continuidad hecha de rupturas, fragmentos, cortes.

Este tipo de síntaxis aparece en todos los niveles temporales de la obra. Desde la estructura microscópica del material hasta la secuencia de las secciones.

El material se compone entre otras cosas de sonidos cotidianos sin transformar, sonidos de piano y de campanas, grabaciones históricas y sonidos del taller de la escultora Susanne Compast.

la obra fue compuesta en el estudio del GMEB, Bourges, en febrero de 1999 y revisada en abril del 2003.


 

• Aire

Two movements for tape, 1997/98, stereo, 9’30.
I. Aliento
II. Humedad

First performance: festival Synthese Bourges 1998



english

Aire, (air) refers to the main sound source used. Aliento (breath) recreates materials from Stichwörter, a piece conceived as a improvisation for bass clarinet and live electronics and performed 1996 by Georg Riedl (clarinet) and myself (live electronics).
Here the main interest was to explore the transitions between noisy and harmonic sound.

Both movements emerge out of the silence. The frequency range of Aliento is settled in the middle and upper regions. No gravity, no edges, continuous transition, fluidity, lightness. Humedad (humidity) has a clear linear form, descending, falling and homogeneous material.

Aliento was composed 1998 in my private studio. Humedad, was composed in November 1997 at GMEB Bourges.


spanish

Dos movimientos para cinta
1997-98

I. Aliento 5’25
II. Humedad 4’00

El título hace referencia a la principal fuente de sonido utilizada. Aliento (breath) recrea material de Stichwörter, una pieza concevida como improvisación para clarinete bajo y tratamiento en tiempo real que fue realizada en 1996 con Georg Riedl (clarinete). Aquí el interés principal era explorar las transiciones entre ruido y sonido armónico.

En Aire ambos movimientos emergen del silencio. El rango de frecuencias en Aliento está situado en las regiones media y alta. Ausencia de gravitación, de filos, transición continua, fluidez, ligereza. Humedad tiene una claro transcurso linear descendiente y material homogéneo.

Aliento fue compuesta 1998 en mi estudio. Humedad, fue compuesta en noviembre de 1997 en el estudio del GMEB Bourges.



 

• Estudio de ruidos y campanas

1995, 11’ 30’’, 8 channels, CD.

First performance: Festival “Absolute Musik” Allensteig
First Preis at III. composition competition for electroacoustic music, Bogotá 1997.
Mention at the international composition competition, Bourges 1998.
First performance: festival „Absolute Musik“ Allensteig



english

The only sound source used was a singing bowl 30 cm Ø played with different materials. The formal development corresponds to the archetype of the bowl sound: noisy attack, almost steady state and long decay. The space distribution of the material corresponds to the mosaic structure of the material. It is the result of addition and superposition of a great amount of very short samples. With the exeption of transpositions no spectral transformations were done. The time domain of the material was the main object of compositional work.

Estudio de Ruidos y Campanas was finisched at the Institute of electroacoustic, experimental and applied arts at the University of Music in Vienna.


deutsch

8-Kanal, 11.30 Min.
1994-1996

Material: Klänge einer Klangschale
Technik: Sampling, Sequenzierung, Tonbandmontage
Realisation: Institut für elektroakustische und experimentelle Musik, Wien

Erster Preis beim III. Kompositionswettbewerb elektroakustischer Musik, Kolumbien 1997.
Anerkennungspreis in Bourges, 1996. UA: Festival ‘Absolute Musik’, Allensteig 1996.

Die formale Konzeption des Stückes geht von der Grundform des Schalenklanges aus: Geräuschhafter Einschwingvorgang, quasi-stationärer, harmonischer Zustand, lange Ausschwingzeit. Die räumliche Aufteilung spiegelt die mosaikartige Zusammensetzung des Materials wider. Dieses besteht aus Addition, Schichtung und Überlappung von tausenden von mitunter sehr kleinen Samples. Der Ansatz ist stark formalistisch und das Material bleibt im Rohzustand, denn Gegenstand der Gestaltung ist vor allem seine zeitliche Struktur. Estudio de ruidos y campanas lieferte formale Elemente für zwei weitere Werke: Arco für zwei Klaviere im ¼-Ton Abstand (1995) und Ficciones, für Flöte, Ensemble und Elektronik (1997).


spanish

8-canales (versión para 2 canales)
11'30 aprox.
1994-96

La única fuente sonora utilizada para la composición de la obra proviene de una campana (singing bowl) de 20 cm tocada con percutores de diferentes materiales. El desarrollo formal corresponde al arquetipo básico del sonido de campana: ataque con mucho contenido de ruido, estado pseudo-estacionario y lenta extinción del sonido. La distribución espacial (perceptible sobre todo en la versión original para 8 canales) corresponde a la textura de mosaico del material musical que se compone de la adición y superposición de gran cantidad de pequeños samples. El material original permanece en estado bruto y exeptuando transposiciones, prescinde de cualquier transformación por efectos. Realizada en el Instituto de Música electroacústica y experimental de la Escuela Superior de Música y Artes representativas de Viena. Equipo: Sampler, Secuenciador. Montage en grabadora de 24 pistas. Mezclada en gabadora digital de 8 canales. Nov 1994-junio 1996.

 

• Vocal 1

after a text by the composer. Daniel Castro, voice.
1990, stereo, 10’.

First performance: Sala Tayrona, Bogotá

Vocal 1 ist meine erste elektroakustische Komposition. Sie entstand als Reaktion auf die Ermordung des kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galán am 18. August 1989 in Soacha, in der Nähe von Bogotá. Das Stück basiert auf einem eigenen Text, welcher als Klagelied über die sinnlose Gewalt in Kolumbien entstand. Der im Studio aufgenommene Text bildet das Ausgangsmaterial und wurde mit einfachen Analogverfahren wie manueller Schnitt, Bandgeschwindigkeits-, bzw. Richtungsänderung, Hall, Filterung und Montage im Studio des Instituts für Elektroakustik und experimentelle Musik in Wien realisiert.